Hinweis zum Eichenprozessionsspinner

    In unseren Eichenwäldern hält sich derzeit eine graufarbige, haarige Raupe auf, die sich in großer Anzahl, dicht aneinander gedrängt, von einem Baum zum anderen bewegt. Lebensraum und Fortbewegungsart haben dieser Raupen den Namen gegeben: Eichenprozessionsspinner. Ein Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner kann für Waldbesucher aber sehr unangenehm werden.   


    Eichenprozessionsspinner gehören also zum festen Inventar unserer Eichenwälder und sind seit mehr als 250 Jahren in Deutschland beschrieben. Die Raupen häuten sich sechs Mal bis schließlich Ende Juli/Anfang August die Schmetterlinge schlüpfen. Bis dahin fressen die Raupen in den Kronen von Eichen und sitzen häufig in Klumpen am Stamm. Der Fraß an den Blättern führt nur selten zum Absterben der Bäume. Von einer Bekämpfung der Raupen in unseren Wäldern rät der Forstexperte ab, Eine Bekämpfung ist sehr aufwändig und in der Regel nicht wirtschaftlich.


    Raupen nicht berühren

    Doch nicht nur für Bäume können die Raupen zum Problem werden. Eine ausgewachsene Raupe verfügt über mehr als 600.000 Brennhaare, die sie bei Gefahr wie Giftpfeile abschießt. Da die Brennhaare an beiden Seiten zugespitzt sind und mehrere seitliche Spitzen aufweisen, können sie sich leicht in die Haut einbohren. Mit dem Wind können diese winzigen Härchen, die nur 0,1 mm lang und ein Tausendstel Millimeter breit sind, über mehrere Hundert Meter fortgetragen werden. Bei Berührung reagiert die Haut des Menschen zunächst mit roten, juckenden Pusteln. Die Spitzen der Brennhaare bohren sich in die Haut und brechen danach ab, z. B. beim Kratzen an den Pusteln oder beim Waschen. Durch die Bruchstelle wird das Gift Thaumetopoein freigesetzt, was anschließend zu heftigen allergischen Reaktionen führt. 

    Auch nach der Verpuppung und Entwicklung zum Schmetterling können in den Gespinstansammlungen solche Haare hängen und freigesetzt werden. Experten warnen dringend davor, die Raupen oder Gespinste zu berühren! Es wird empfohlen, möglichst weiten Abstand von befallenen Eichen zu halten: „Mit dem Wind fortgetragen, können die Brennhaare auch noch in 300 Metern Wirkung zeigen.“ 

     

    Vorkommen der Eichenprozessionsspinnerraupen in bebauten Gebieten, an Schulen oder Kindergärten sollten unbedingt den Ordnungsämtern gemeldet werden. Diese beauftragen dann Spezialfirmen mit Schutzkleidung und entsprechendem Gerät mit der Entfernung der Gespinstnester. Keinesfalls sollte man selbst die Raupen entfernen oder versuchen sie abzuflämmen.